September 4, 2017

Fagor Arrasate entwickelt zukunftsweisende Fertigungszelle für Compression RTM

Sämtliche neuen Erkenntnisse finden in der Fronthaube eines Maserati Anwendung, die diesem Projekt als Prototyp dient.

Fagor Arrasate event: Fagor Arrasate entwickelt zukunftsweisende Fertigungszelle für Compression RTM

Bei dem europäischen Projekt AdvanCRTM geht es darum, die geometrischen Grenzen beim Compression Resin Transfer Molding auszuloten, um mit dieser Technologie rasch, präzise und gesteuert Komponenten für die Automobilindustrie zu fertigen.

Aufgrund ihres geringen Gewichtes und ihrer hervorragenden mechanischen Eigenschaften verfügen Verbundwerkstoffe über großes Potential im Fahrzeugbau, vor allem auch hinsichtlich Sicherheit. Um jedoch Composites im großen Stil in der Automobilindustrie einsetzen zu können, müssen die Fertigungsprozesse wettbewerbsfähig gemacht werden. Dazu gehört auch ein hoher Automatisierungsgrad, um die Fertigungskosten zu senken.

In diesem Szenarium erscheint das Compression Resin Transfer Molding (CRTM) die erfolgversprechendste Option, will man den Anforderungen der Automobilindustrie an die Herstellung von Strukturteilen gerecht werden. Das bedeutet, im Vergleich zu anderen Prozessen sowohl Investitionskosten als auch Zykluszeiten zu senken, letztere in erheblichem Maße.

Dieser Herausforderung stellen sich Fagor Arrasate und MU (Mondragón Unibertsitatea) gemeinsam mit weiteren Partnern durch die Teilnahme an einem europäischen Projekt, das die wissenschaftliche Ausarbeitung des CRTM Prozesses und in der Folge die Optimierung von Anwendungsparametern zum Ziel hat. Das Projekt AdvanCRTM findet im Rahmen des europäischen Förderprogramms Eurostars statt und wird vom spanischen Centro para el Desarrollo Tecnológico Industrial (CDTI) finanziert. Ein Konsortium aus vier weiteren international besetzten Mitgliedern treibt die Entwicklung voran: Alpex – RTM-Formenbauer aus Österreich; Roctool – französischer Entwickler von Induktionsausrüstungen für rasches Aushärten; FHMW – Schweizer Universität mit Schwerpunkt RTM Prozesse, sowie Riba – italienischer Hersteller von Karbonfaserkomponenten für die Automobilindustrie.

Projektziel ist die Fertigung einer vom Autobauer Maserati entworfenen Fronthaube, die reine Ästhetik mit konstruktiver Raffinesse verbindet. Dabei gilt es, eine Motorhaube von komplexer geometrischer Form für die ästhetisch gehobene A-Klasse herzustellen.

Vor zwei Jahren lief das Projekt AdvanCRTM an und dauert noch bis zur Jahresmitte 2018. “Wir stellen uns einer großen Herausforderung und können damit die Premiumklasse im Automobilsektor revolutionieren“, unterstreicht Andrea Bedeschi, Geschäftsführer bei Riba.