NACHHALTIGE, VIELSEITIGE, ZUVERLÄSSIGE UND EFFIZIENTE WARMUMFORMUNG VON HOCHLEISTUNGSWERKSTOFFEN FÜR NEUE INDUSTRIELLE HERAUSFORDERUNGEN

Das Interesse an thermomechanischen Umformverfahren für Hochleistungsstahl und Hochleistungswerkstoffe im Allgemeinen hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Der Automobilsektor ist der Hauptakteur, der diese Entwicklung vorantreibt, angetrieben durch die ständigen Anforderungen an die Sicherheit der Passagiere und die Umweltvorschriften. Das Presshärten von Borstählen ist heute eine ausgereifte Technologie, die weltweit eingesetzt wird. Sie hat sich als unschlagbar erwiesen, wenn es um die Formung komplexer Teile und die einfache Umformung hochfester Werkstoffe mit geringer Rückfederung geht. Außerdem ermöglicht sie die Herstellung von Teilen mit maßgeschneiderten Eigenschaften unter genauer Prozessüberwachung.

Diese Vorteile bieten eine große Flexibilität und eröffnen die Möglichkeit, neue Werkstoffe in neuen industriellen Anwendungen einzusetzen.

Die Anforderungen an den Leichtbau, die die Entwicklung des Presshärtens ausgelöst haben, sind nach wie vor gültig, aber es entstehen auch neue industrielle Herausforderungen, die nachhaltige, vielseitige, zuverlässige und effiziente Umformverfahren erfordern.

Nachhaltigkeit: Neue Trends im Ökodesign fördern die Anwendung von Werkstoffen mit hoher mechanischer und auch ökologischer Leistungsfähigkeit. Dies macht die Wiederverwertbarkeit und die Ökobilanzierung zu einer notwendigen Voraussetzung für die Konstruktion von Teilen.

Prozessvielfalt: Viele Werkstoffe können für den Leichtbau umgewandelt werden, wie z. B. Stähle, Edelstähle, Leichtmetalllegierungen (Al, Mg, Ti) und sogar Multi-Material-Lösungen, wie z. B. Bleche und CFK-Patches.

Prozesssicherheit und Effizienz: Mit dem Aufkommen des Konzepts I4.0 und der damit verbundenen Technologien haben neue Forschungslinien, die sich auf die Optimierung der Fertigung in Richtung des Null-Fehler-Paradigmas konzentrieren, an Aufmerksamkeit gewonnen. Lösungen, die auf künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen basieren, werden immer ausgereifter. Presshärten und verwandte thermomechanische Verfahren stellen Technologien mit herausragendem Potenzial dar, um solche neuen industriellen Herausforderungen zu bewältigen, und sie sind bereit, sich auf neue Märkte (wie Schwerlast- und Industriefahrzeuge, Luft- und Raumfahrt usw.), neue Anwendungen (neue Anforderungen der E-Mobilität) und neue Werkstoffe (rostfreie Stähle, Leichtmetalllegierungen, CFK, Hybridwerkstoffe) auszudehnen.