März 21, 2024

“IN MEXIKO EIN EIGENES WERK ZU HABEN, GIBT UNSEREN KUNDEN SICHERHEIT”

Iker Garmendia, Geschäftsführer von Fagor Arrasate Mexiko
Das Werk Querétaro hat seine Belegschaft seit der Eröffnung in 2017 verzehnfacht

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Unsere unmittelbare Präsenz in Mexiko ist als Versprechen für die Zukunft zu sehen, das von unseren Kunden sehr positiv aufgenommen wird, denn es gibt ihnen Sicherheit. “Sie wissen, dass wir rasch und effizient auf jede Situation reagieren können, ohne Zeitverschiebung.“ Durch die Nähe zum Kunden ist der direkte Kontakt so gut, “dass in vielen Betrieben die Kunden uns als Service- bzw. Wartungsverantwortliche persönlich und mit Namen kennen. Sie wissen, dass wir es sind, die ihnen bei Fragen und Anliegen weiterhelfen.”

Garmendia betont, dass der Service “ein Faktor ist, der beim Entscheidungsprozess des Kunden hinsichtlich neuer Investitionen eine immer größere Rolle spielt. Immer mehr Unternehmen “fragen zuerst nach Standorten, den Technikern vor Ort und dem After-Sale-Service, bevor sie über die technischen Aspekte der Maschine reden“.

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IKER GARMENDIA

Geschäftsführer von Fagor Arrasate México

Zum ersten Mal in Mexiko war ich vor fast 20 Jahren, im Januar 2004. Das war in Puebla im Rahmen der Projektleitung für eine Pressenstraße. Es hat mir hier vom ersten Augenblick an gefallen. Als ich dann das Land, die Menschen, ihre Arbeitsweise, die industriellen Produktionskapazitäten kennenlernte und sah, welche Power dieses Land hat, wurde mir klar, dass es so gar nicht meiner Vorstellung entsprach, die ich noch vor meiner Landung hier hatte.

Wir hatten uns Mexiko und die Mexikaner anders vorgestellt, irgendwie beschaulicher und entspannter. Und dann kommst du hierher und entdeckst eine völlig andere Wirklichkeit. Bei komplexen Projekten traf ich auf Menschen, die sich bei ihrer Arbeit unglaublich reingehängt haben.

Mich persönlich in Mexiko einzuleben, fiel mir leicht. Ich habe mich vom ersten Tag an zuhause gefühlt. Es gibt keine Sprachbarriere, du kannst mit jedem reden und für dich selbst entscheiden. Die große Herausforderung war, das neue Werk in Querétaro ans Laufen zu bringen und somit das Projekt Fagor Arrasate Mexiko.

Als Beispiel für die erweiterten Kompetenzen im Werk führt Garmendia das Retrofitting an, das “wir gerade durchführen. Dabei rüsten wir eine Anlage mit CNC6 Transfer und Platinenlader nach, welche wir in unserem Werk vormontieren und auch probelaufen lassen. Wir arbeiten organisatorisch eng mit ganz Fagor Arrasate zusammen, damit unser Team alle Fähigkeiten erwirbt, um solche Ausrüstung vor Ort fertigzustellen. Denn schließlich werden es unsere Techniker hier sein, die die Anlage an den Endkunden übergeben. Ein klares Zeichen dafür, dass uns die Kunden selbst bei solch komplexen Projekten vertrauen.”

DIE ANFÄNGE

Am 1. Mai 2017 legten wir mit nur 3 Leuten los. Jetzt sind wir schon 22 und hoffen, bis Ende des Jahres auf ein Team von 30 anzuwachsen. Damals hätten wir uns nicht träumen lassen, dass wir jetzt, im Jahr 2023, so komplexe Projekte wie dieses mit einem so kompetenten Team würden realisieren können.

Vom ersten Augenblick an haben wir uns in ehrgeizige Projekte mit hohem Schwierigkeitsgrad gestürzt, bedeutende Retrofit-Aufträge angenommen. Und seitdem sind wir beständig stärker darin geworden, immer komplexere Projekte eigenständig umzusetzen.

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DIE MENSCHEN

Die Mitarbeitenden des mexikanischen Werks von Fagor Arrasate sind nach den Worten seines Geschäftsführers, der sich stark für die Anwerbung und Bindung lokaler Talente einsetzt, der Grundstein für den Erfolg der Niederlassung. “Dank dieses hochqualifizierten Teams verfügen wir über alle Produktions- und Servicekapazitäten, um unsere Kunden bei hochkomplexen Projekten bestmöglich zu unterstützen, und zwar selbständig und von hier aus.”

Als die Tochtergesellschaft vor zwei Jahren ins Leben gerufen wurde, generierte sie mit enormer Dynamik immer neue Projekte, die “wesentlich umfangreicher waren als ursprünglich geplant”. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, beschloss man, das Team mit Programmierern und Mechanikern zu verstärken, um über möglichst spezialisierte Mitarbeiter zu verfügen, die den Produkten, die Fagor Arrasate derzeit liefert, am besten entsprechen.

In Mexiko gibt es bei Personal generell eine hohe Fluktuation, “aber bei uns ist in den letzten anderthalb Jahren niemand wieder gegangen”, betont Garmendia.
“Wir sind ein solides Unternehmen, das auf dem Markt gut dasteht, eine fundierte Ausbildung bietet, sowie die Möglichkeit, wertvolle Erfahrung zu sammeln.” Die Techniker verbringen einige Zeit im Mutterwerk in Spanien, um sich mit den Geräten und der Technologie vertraut zu machen. “Wir arbeiten mit Spitzentechnologien in einem Sektor, der stark wächst. Auch das trägt dazu bei, Talente anzuziehen”.

“Ein Beispiel: Ich führte ein Vorstellungsgespräch mit einem Bewerber, der nicht ganz von der Stelle überzeugt war. Ich schlug ihm vor, sich auf unserer Website anzusehen, welche Art von Maschinen wir bauen und sich vorzustellen, an der Montage und Inbetriebnahme einer solchen Ausrüstung mitzuwirken und was das für seinen beruflichen Werdegang bedeuten würde. Zwei Stunden später rief er mich an und sagte: ´Ich bin dabei´.“

"MÉXICO IST EIN LAND MIT GROSSEM ERFOLGSPOTENZIAL"

“Die Mexikaner können zupacken, sind gut ausgebildet, bringen Erfahrung mit und zeigen großes Engagement bei der Arbeit.“

“Mexiko hat aktuell sehr gute Karten und viele Möglichkeiten, sich kurz- und mittelfristig als erfolgreiches Land zu profilieren.” Iker Garmendia zweifelt keinen Moment an dem enormen Potenzial Mexikos, seine Industrie weiter auszubauen dank einer enormen Entwicklung in jüngerer Zeit, seiner qualifizierten Arbeitskräfte und seiner Nähe zu den USA.

Angesichts von Lieferkettenproblemen, steigender Transportkosten und geopolitischer Spannungen hat das ‘Nearshoring’ an Bedeutung gewonnen, bei dem die Produktion näher an den Verbrauchermarkt rückt. “Viele nordamerikanische Unternehmen, die früher in Asien produzierten, entscheiden sich nun für Mexiko, weil sie sehen, dass die Kosten dort auch wettbewerbsfähig sind, aber die Entfernungen kürzer”, erläutert Garmendia im Kontext von gestiegenen Transportkosten.

Der mexikanischen Industrie ist es gelungen, zu expandieren und sich an internationale Anforderungen anzupassen. Damit hat sie sich als äußerst wettbewerbsfähig erwiesen. Das Land “hat sich industriell Hand in Hand mit den USA entwickelt und sich an die weltweit besten Fertigungsstandards angeglichen.“ Außerdem verfügt es über einen starken Arbeitsmarkt, auf dem die Menschen "zupacken können, gut ausgebildet sind, Erfahrung mitbringen und großes Engagement bei der Arbeit zeigen.“

Laut Garmendia "ist Mexiko aufgrund seiner Fertigungskapazitäten, seines Arbeitsmarktes und des Freihandelsabkommens mit den USA und Kanada global bestens aufgestellt.”

TAG DER OFFENEN TÜR IN QUERÉTARO

Im Juni 2023 veranstalteten wir einen Tag der offenen Tür in unserem Werk in Querétaro, der ein großer Erfolg war. Über 30 Repräsentanten aus 11 Unternehmen mit Industriestandorten im ganzen Land nahmen daran teil. TIER-1 Automobilzulieferer beehrten uns mit ihrer Anwesenheit ebenso wie OEMs aus dem Hausgerätesektor und folgten mit großem Interesse den Ausführungen unserer Kollegen. So konnten wir zum einen die Leistungsfähigkeit unseres Werks Querétaro unter Beweis stellen, und zwar nicht nur als lokaler Kundendienst für die Region, sondern auch als Fertigungszentrum für Neuanlagen und Service Hub für Retrofit. Zudem stießen die ausgestellten Innovationen aus den Bereichen Transferautomation, Qualitätskontrolle mit 3D Vision und robotergesteuerte Stapelung auf begeistertes Interesse und erweckten große Erwartungen.

Ebenfalls zu sehen waren der CNC-6S Transfer und CL Längslader für eine 2.000 t Transferpresse, die in Querétaro zusammengebaut und direkt von Fagor Arrasate Mexiko ausgeliefert werden.