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Lösungen Progresiv & Transferpressen
Zum einen liegt die Hubzahl (Anzahl der Hübe pro Minute) bei servogesteuerten Pressen in der Regel höher als bei konventionellen Pressen, da der erforderliche Hubweg nur knapp halb so lang ist.
Hubweg Servopresse 2x max. Teilehöhe
Hubweg konventionelle Presse 3,5x max. Teilehöhe
Zum anderen ist die Geschwindigkeit beim Ziehen ein begrenzender Faktor. Hier schwankt die durchschnittlich erzielbare Produktivitätssteigerung durch Servopressen gegenüber konventionellen Pressen zwischen 20 % und in kritischen Fällen 400 %, da sie stark von Werkstück, Material und Werkzeug abhängt. In diesen Fällen bietet der Servo die Möglichkeit, in der kritischen Phase des Ziehvorgangs die Geschwindigkeit auf den erforderlichen Grenzwert zu reduzieren und außerhalb dieses Fensters wieder zu erhöhen. Bei einer konventionellen Presse hingegen ist die Geschwindigkeit zwar auch definiert, der Engpass beim Ziehen lässt sich aber nicht verändern.
Geschwindigkeitsbegrenzung beim Ziehen aufgrund des Teileverhaltens bzw. der Bewegungen des Hilfswerkzeugs (links konventionelle Presse, rechts Servopresse).
Gelegentlich verhindert ein Werkzeug den einwandfreien Zugriff der Automation auf die Teile oder das Anheben der Teile erschwert ihre Entnahme. Dann muss das Zeitfenster für die Automation vergrößert werden, um mehr Zeit für die Entnahme und den Transport der Teile zu haben. In solchen Fällen kann der Servo die Geschwindigkeit beim Ziehen beschleunigen und den restlichen Zyklus langsamer ausführen.
Höhere Geschwindigkeit während des Hubs, um der Automation mehr Zeit zu geben (links konventionelle Presse, rechts Servopresse).
In einem Presswerk mit einem Produktmix aus Transfer- und Folgeverbundteilen kleiner 120 mm Ziehtiefe ist der Pendel-Modus ein Muss, denn mit dieser Betriebsart kann dieselbe Presse sowohl für die Produktion von Transferals auch von Folgeverbundteilen eingesetzt werden. In einigen Fällen lässt sich die Ausbringung dadurch sogar verdoppelt.
Diese Besonderheit spart zudem Platz in der Fertigungshalle und steigert dadurch sämtliche Gewinnkennzahlen, den Umsatz pro Mitarbeiter und den Umsatz pro Quadratmeter.
Zusätzlich zu den oben beschriebenen Vorteilen sind Servopressen so flexibel, dass sie sich perspektivisch auch für hochfeste Werkstoffe einsetzen lassen, denn dafür ist diese Technologie besonders gut geeignet; oder für Prozesse, die üblicherweise in zusätzlichen Arbeitsschritten außerhalb der Presse erfolgen, wie z.B. das Einsetzen von Schrauben und Bolzen oder das Schweißen noch im Werkzeug.
Aufgrund der höheren Präzision von Servopressen fallen auch die Wartungskosten für die Werkzeuge niedriger aus als bei klassischen Pressen.
Allerdings raten wir nicht zur Servotechnologie, wenn der Produktmix aus ähnlichen Teilen besteht und die Ziehgeschwindigkeit keiner Begrenzung unterliegt